Realbegegnung

Unter Realbegegnungen sind das Erfahren, Handeln und Schaffen an der Wirklichkeit zu verstehen. Realbegegnung soll als Lernen an konkreten Gegenständen und realen Gegebenheiten begriffen werden. Sie können außerschulisch in Form von Exkursionen z.B. in den Braunkohle-Tagebau oder zu Bodenprofilen, oder im Klassenzimmer anhand von originalen Gegenständen z.B. Gesteine, Früchte, technische Produkte sowie durch Vertreter bestimmter Berufsstände (z.B. Landwirte und Handwerker), stattfinden.

Sebastian Schirm, Jennifer Ziegler


Abbildung Realbegegnung

RG fordert vom Lehrer neue Qualitäten: Er ist zwar nach wie vor der Mehrwisser, aber er darf keineswegs der Besserwisser sein, er muss sich gleichsam rollenmäßig in eine Laienposition zurückfallen lassen können, um mit seinen Schülern zusammen sich erstmals den Gegenständen zu nähern, sich dabei wie diese wundern und staunen zu können. Er muss seinen Unterricht als einen sich öffnenden Unterricht verstehen. Das heißt nicht, dass der Lehrer seiner Verantwortung entbunden ist. Vielmehr trägt er für die Organisation die Verantwortung.

Für RG können üblicherweise drei Phasen unterschieden werden:

Planung und Vorbereitung

Vorbereitung der Schüler (Information! Ggf. zusätzliche Einarbeitung in besondere Techniken der Beobachtung u. Ä.! Aufarbeitung bzw. Neuerarbeitung von nötigen Vorkenntnissen!).

Aufgabenstellungen (Wer soll was mit wem und wie tun? Material- und Mittelvergabe!)

Durchführung

Unter Beobachtung, auch mit Beteiligung des Lehrers findet die RG statt.

Die Schüler gehen dabei mit ihren Gerätschaften u. Ä. um (Werkzeuge, Beobachtungsbögen, Fragebögen, usw.).

Zusätzliche Techniken und Methoden kommen zum Einsatz; RG können unterschiedlichste Form haben (Rallye, Führung, Suchspiel, Arbeiten u. Ä.).

Auswertung

Letzte, aber keineswegs unwichtigste Phase ist die Auswertung. Die Eindrücke sollen aufgeschlüsselt, strukturiert, kategorisiert, in Beziehung gesetzt und fixiert werden. Sollen die Ergebnisse fruchtbar sein, müssen sie besprochen werden – in Interessengruppen oder im Klassenverband – und in den jeweiligen unterrichtlich-theoretischen Hintergrund eingebettet werden. RG bringen häufig viele Details, die für Schüler erst noch miteinander in Beziehung gesetzt, oft auch noch im einzelnen erneut aufgegriffen und richtig geklärt werden müssen. Für Speicherung und spätere Verwertbarkeit sind unterstützende Maßnahmen zu treffen, wie z. B. Wandzeitungen, Plakate u. Ä.

aus: Wilhelm H. Peterßen: Kleines Methoden- Lexikon. Oldenburg-Verlag 2001, 2. Auflage; S. 252-253.

Themenwahl

Eine Hilfe bei der Themenwahl kann die Frage sein, ob Realbegegnungen möglich sind oder nicht.

Realbegegnung einfach möglich Realbegegnung schwer/nicht möglich
Kräuter Haustiere (schwer beschaffbar)
Stromkreis Weltall
Skelett Fremde Tiere (Eisbär)
Feuer fremde Regionen
Bohnen  
Obst
Es kracht und zischt (Chemieexp.)

Realbegegnungen als Teil der eigenen Biografie

Die Schüler erinnern sich später vor allem an Realbegegnungen in ihrem Unterricht. Dies stellt ein positiver Teil ihrer (Schul)biographie dar.

Historische Perspektiven

1. zur Perspektive

Wissen, Dinge des Alltags sollen von den Schülern als etwas Menschen geschaffenes und somit als etwas Veränderbares und zukunftsoffenes verstanden werden. Schlüsselbegriffe: Vergangenheit/Gegenwart/Zukunft; Geschichte der Familie, der Stadt, des Ortes; einzelne Beispiele der Kulturgeschichte der Menschheit in der Realbegegnung erfahren; Problem der geschichtlichen Wahrheit. Grundlegend sind folgende Einsichten und Fähigkeiten: Methoden: Umgang mit Quellen, Recherche und Rekonstruktion von Lebensbedingungen.

2. Ideenüberblick

3. "Wir leben wie Steinzeitmenschen"

Ziel der Reihe: Die Schüler sollen die Lebensbedingungen der Menschen des Steinzeitalters kennen lernen und sich mit ihnen handelnd auseinandersetzen. Entwicklungsziel der Reihe: der Gruppe entsprechend
  1. Wir lernen Steinzeitwerkzeuge kennen.
  2. Wir stellen Steinzeitwerkzeuge her.
  3. Wir lernen das Mammut kennen.
  4. Wir stellen Steinzeitkleidung her.
  5. Lebten Steinzeitmenschen in Häusern?
  6. Wir stellen ein Steinzeitmenschen-Dorf-Modell her.
  7. Wir malen wie Steinzeitmenschen.
  8. Steinzeitmenschen auf der Spur Museumsbesuch
  9. Wir sind Familie Feuerstein! (Theater/Rollenspiel)
??? Hansen, ???

Raumbezogenes Lernen

Perspektive - Raumbezogenes Lernen

Ideenüberblick

Unterrichtsreihe: "Wo wir wohnen"

Stunden Inhalt
1. Std. Einstiegsgeschichte (z.B. Madita - Schülergruppe entsprechend!!!)
SchülerInnen bringen Fotos von zu Hause mit
Erstellung von Kärtchen (Haus, SchülerIn). Aufhängen auf Wäscheleine
2. Std. SchülerInnen stecken Fähnchen auf Kartenausschnitt
Weg zur Schule wird eingezeichnet
Laufplan wird erstellt
3.-x. Std. ...

A. Weber, J. Ziegler, P. Ratcliffe


Sozial- und kulturwissenschaftliches Lernen

Ideensammlung