Nahbereich, Sozialgeographie, Daseinsgrundfunktionen, Mental Maps

Nahbereich

Sozialgeographie: Daseinsgrundfunktionen

„Sozialgeographie ist die Wissenschaft von den räumlichen Organisationsformen und raumbildenden Prozessen der Daseinsgrundfunktionen menschlicher Gruppen und Gesellschaften” (Ruppert/Schaffer 1977).

nach Partzsch ( 1964) für die Raumordnung anstatt Funktionen - auch Bereiche, Lebensbedürfnisse- (basic needs)

Raum- und Umweltwahrnehmung

Raum nicht mehr als Ausschnitt, dessen natürl. Ausstattung die Raumnutzung bestimmt (Geodeterminismus)- sondern als Prozessfeld menschlichen Handelns

Betonung des Prozesscharakters: Einbeziehung zurückliegender Prozesse (historisch-genetischer Aspekt) und zukünftiger Prozesse (Raumplanung)

Fernthemen Nahthemen
Hochgebirge der Erde Entstehung der Alpen
Kulturerdteile die ganze Welt in unserer Stadt
Segregation in verschiedenen
Städten der Welt
Segregation in unserer Stadt
Carolin Wiederholt

Mental Maps

Jeder Mensch konstruiert sich seine eigenen gedanklichen Vorstellungen von der räumlichen Umwelt durch subjektive Wahrnehmung und Erfahrung. Welche Sachverhalte aus der Vielzahl der Umweltreize aufgenommen werden, ist von einer Reihe von Selektionsfaktoren abhängig. Abhängig von der einzelnen Persönlichkeit kommt es zunächst darauf an, welchen Informationen eine Bedeutung beigemessen wird und ob diese aufgrund des vorhandenen Vorwissens überhaupt verarbeitet werden können. Auch hat sich herausgestellt, dass vorzugsweise solche Beobachtungen aufgenommen werden, die den Erwartungen entsprechen. Die Wahrnehmung und Interpretation des Realraumes ist jedoch keineswegs allein vom Individuum abhängig, sondern vielmehr von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gesellschaft und sozialen Schicht (WENZEL 1982, S. 326 und 328).

Selbstredend stimmen diese subjektiven Vorstellungsbilder nicht mit der Wirklichkeit überein, sondern sind in unterschiedlicher Weise vereinfacht, lückenhaft, ungenau und verzerrt. Für diese "inneren Modelle der Außenwelt" hat sich in der Geographie die Metapher "Mental Maps" oder "kognitive Karten" durchgesetzt.

Kestler 2002, 106

Weiterentwicklung der Mental Maps:

Hard 1988 nach Kestler 2002, 107-109.