Sie können Frontalunterricht auch als eine Art Container betrachten, in dem Sie die verschiedensten methodischen Elemente unterbringen können. Um ein Beispiel zu nennen: Sie beginnen eine Unterrichtsstunde mit einem interessanten Impuls, nutzen die Beiträge der Schüler, um sie zu einer Gruppenarbeitsphase zu leiten, in der jede Gruppe einen Themenaspekt bearbeitet, jede Gruppe stellt abschließend ihre Ergebnisse mit verschiedenen Materialien vor und Sie beschließen die Stunde, indem Sie eine entsprechende Hausaufgabe aufgeben. Für solche häufig genutzten variablen Unterrichtsformen gibt es erstaunlicherweise keinen eigenen Begriff. Auch Frontalunterricht ist hier eine unbefriedigende Bezeichnung, da nur ein Teil des Unterrichts "frontal" durchgeführt wird.
Vermutlich werden Sie Frontalunterricht meist durch eine Einstiegsphase, eine Erarbeitungs- und eine Sicherungsphase strukturieren. Gerade durch den lockeren Rahmen, den dieses Unterrichtskonzept bietet, können Sie hierbei aber auch variieren und z. B. zwei aufeinander aufbauende Erarbeitungsphasen einplanen.
Frontalunterricht als Methodenmix kann von Ihnen sehr variabel mit handlungsorientierten Phasen, ganzheitlich sinnlichem Erleben und anspruchsvollen Elementen der Teamarbeit gefüllt werden. Vor allem die Erarbeitungsphase im Mittelteil einer Unterrichtsstunde bietet sich an, schüleraktiv gestaltet zu werden, so dass Sie sich aus einer dominanten Lehrerrolle zurückziehen können. Die meisten Handlungsmuster des vorhergehenden Kapitels lassen sich im Frontalunterricht, der als Methodenmix durchgeführt wird, problemlos unterbringen.